… go out and start …

Veränderung

Ein Plädoyer für’s Losgehen.

Immer wieder treffe ich Menschen, die gerne ihr Leben verändern würden. Manche stecken mitten in diesem Prozess und andere sind bisher nur gedanklich damit beschäftigt. Aber allen ist gleich, dass sie mit ihrem jetzigen Leben nicht mehr zufrieden sind. Sie möchten es anders haben.
Sie möchten oft raus aus ihren Nine-to-Five-Jobs, raus aus ihrem Alltag, ihren Tretmühlen und sogar raus aus Deutschland. Bisher bin ich überwiegend auf meinen Reisen solchen Menschen begegnet, aber nun finde ich sie auch hier – hier in meinem Alltag, hier bei mir zu Hause.

Immer wieder führe ich ähnliche Gespräche darüber, dass wir doch nur dieses eine Leben haben und wir dies so gut und glücklich leben sollten, wie es nur geht. Um das zu erreichen, braucht es meist Mut zur Veränderung. 

Prosecco mit dem Ex am Tag unserer Scheidung – why not?

Veränderung ist meiner Meinung nach nichts, wovor du Angst haben musst. Sie trifft dich sowieso immer wieder im Leben. Unser ganzes Dasein ist Veränderung, da wir altern, reifen und irgendwann sterben werden. Wir erleben unterschiedliche Stadien, können vieles nicht wirklich beeinflussen, müssen uns immer wieder von etwas verabschieden, uns an Neues anpassen und stets weiter dazulernen. Leben ist einfach permanente Veränderung. 

Um Veränderung jedoch aktiv zu bewirken, braucht es die Erkenntnis, dass das Altbekannte nicht oder nicht mehr das Richtige für dich ist. Dennoch zögern die meisten damit, loszuziehen und ihr Leben so zu gestalten, dass es besser für sie paßt und das, obwohl sie sich selber schon alle Antworten auf ihre Fragen gegeben haben. Sie wissen oft ganz genau, was sie anders haben möchten und wie ihr zukünftiges Leben aussehen soll.

Seit 20 Jahren mein Plan: ein Tattoo

Ich rede hier jetzt nicht nur von dem Wunsch, Großes zu verändern – nein, ich spreche ganz genauso von kleinen Dingen, die wir anders haben wollen.

Zum Beispiel möchte meine eine Freundin abnehmen – seit Jahren schon – sie weiß, was zu tun ist, sie macht es aber nicht. Eine andere Freundin würde gerne ihr Wohnzimmer renovieren. Natürlich paßt dies aber gerade gar nicht bei ihr, ebenfalls schon seit Jahren. Ein Freund möchte, wie ich, mehr reisen – tut er es? Nein. Ein anderer Freund möchte sich beruflich verändern, um remote arbeiten zu können. Ich frage mich, was ihn davon abhält nach Jobs zu suchen, die ihm das bieten. Er bringt sämtliche Vorraussetzungen und Erfahrungen dafür mit. Eine Freundin will sich ebenfalls beruflich verändern, auch sie weiß tausend Gründe, warum dies im Moment eben nicht geht. Ein anderer möchte nach Spanien auswandern, der nächste nach Portugal und so weiter und so fort.

Einfach machen, weniger denken

Auch ich nehme mich da nicht ganz aus, denn ich zögere auch oft bei der Verwirklichung meiner Pläne. Das Thema Surfen ist zum Beispiel so eine Sache. Ich lasse mich gerne ablenken und treiben und verfolge mein Ziel eigentlich zu halbherzig. Warum ich das tue? Weil es bequem ist. Surfen zu lernen ist nicht leicht und es ist ein langer Weg. Ich versuche es immer wieder mal, aber ich tue nicht das, wovon ich weiß, dass es nötig ist – nämlich: einfach mal zwei oder drei Wochen am Stück dran zu bleiben und das dann immer wieder. An dieser Stelle verstehe ich mich selbst nicht. Ich will es lernen, ich tue es aber nicht.

no risk, no story …

Also stelle ich mir zwei ganz konkrete Fragen: Wie sehr will es wirklich lernen und habe ich Angst vor einem Misserfolg? Ich denke, die zweite Frage ist die entscheidende. Und sie ist gleichzeitig die Antwort für den Freund, der reisen will, der remote arbeiten will, die Freundin, die abnehmen möchte und die, die ihr Wohnzimmer renovieren möchte und alle anderen auch. Wir wollen nicht scheitern. Wir haben Angst davor.

Bei meinen Gesprächen höre ich so oft ein: was, wenn es nicht klappt? Genau, was ist dann? Dann klappt es nicht, aber du hast es versucht. Allein der Gedanke daran, dass der Berg zu hoch sein könnte, den wir da erklimmen wollen, lähmt uns. Leider – und leider immer wieder immer aufs Neue. Was wir oft nicht bedenken ist, dass es durchaus auch alternative Wege ans Ziel geben kann, die sich unterwegs ergeben. Aber wenn wir nicht losgehen, dann bleibt uns am Ende nichts, als zu lamentieren: »Ach, hätte doch ich mal …« Das ist für mich ein sehr unbefriedigendes Szenario. Ja, und hier ist er wieder, mein Lieblingssatz: wir haben nur dieses eine Leben und wir sollten es nutzen.

… trust your heart.

Vor ein paar Tagen habe ich mit einem Freund genau darüber gesprochen und darüber, welchen Sinn wir in unseren Leben sehen und welches Ziel es gibt. Er konnte das für sich nicht richtig beantworten. Meine Antwort war recht simpel: ich will Zufriedenheit. Mehr nicht. Dafür bin ich selbst verantwortlich. Alle anderen Wünsche, die ich habe, sind Teil des Weges dahin.

Also … Tschüss, ich gehe dann mal los. Vielleicht treffen wir uns mal unterwegs 😉
Life is what you make it.