Love bouldering!
bye bye tarifa
Danke, liebes Univerum!
Hey. Nach einer Auszeit hier auf meinem Blog habe ich nun wieder Zeit und Lust meine Abenteuer mit dir zu teilen. Tarifa hat mich total verzaubert.
Ich bin gestern abgereist. Nach fünf Wochen!! Eigentlich hatte ich vor an Ostern abzureisen. Einen entsprechenden Blog Beitrag hatte ich bereits fertig geschrieben, aber dann sind es doch noch zwei Wochen mehr geworden an diesem wunderbaren Ort.
Für die erste Woche mehr habe ich mich bewusst an irgendeinem Punkt entschieden. Leider weiß ich nicht mehr ganz genau wann und warum. Ich wollte am Freitag nach Ostern weiterreisen. Dann ist meine Kühlbox kaputt gegangen und ich habe per Amazon España eine neue bestellt, die angeblich am Freitag nach Ostern geliefert werden sollte. Sie ist dann mit Ankündigung erst vor zwei Tagen angekommen, hatte also insgesamt eine Woche Lieferzeit.
Was soll’s. Die zusätzliche Zeit in Tarifa war super. Ich will keinen Moment missen.
Tarifa Wanderung Buda Trail
Was ich alles getrieben habe? Zunächst muss ich ja arbeiten. Das klappt sehr gut. Ich sitze immer brav am Vormittag in Bo oder auch mal draussen in der Sonne und gestalte schöne Dinge. Strom habe ich vom Campingplatz, Wifi per Hotspot oder bei kleinen Datenmengen vom Campingplatz.
Ansonsten habe ich schöne Wanderungen gemacht, viel gekocht, war lecker essen, ein kleines bisschen bouldern, planschen im Meer, am Strand spazieren, in einer Strandbar tanzen (nach Corona ein hammer Erlebnis!!), habe zufällig eine typisch spanische Osterprozession gesehen und hatte einen kleinen Kite Surf Kurs (macht Spaß, könnte ich ausbauen!), einige Sonnenuntergänge betrachtet, den Sternenhimmel bewundert, habe viel geredet, gelacht und das Leben einfach genossen.
Um nochmals auf den Opa des ehemaligen Stuttgarter Arztes zurück zu kommen: ich habe mich jede Sekunde lang wohl gefühlt! Ich habe jede Menge Museums Tage gesammelt.
Cádiz
Nun bin ich auf einem Campingplatz in der Nähe von Cádiz. Mir fällt es schwer diesem Platz eine Chance zu geben. Direkt am Meer gelegen ist er eigentlich sehr schön. Aber es fehlt das Flair. Das Tarifa Flair ist hier nicht zu spüren. Ich gehe am Strand spazieren und vermisse den Blick auf Marokko. Ich vermisse mein kleines Paradies, meine Buddies, alle anderen vom Campingplatz, die Angestellten und Gäste, den Strand, den Wind, das leichte Leben.
Die Leute hier sind nett, aber lang nicht so aufgeschlossen wie in Tarifa. Deswegen fahre ich morgen, nach nur zwei Nächten weiter. Ich bin nicht ganz entschlossen, ob ich einfach zurück nach Tarifa soll oder weiter Richtung portugiesische Grenze. Dort gibt es ein Fischerort namens Isla Cristina. Es soll da sehr hübsch sein. Ich möchte dann dort, wenn es mir gefällt ein paar Tage bleiben und im Anschluß langsam und entspannt wieder Richtung Norden fahren. Eine ungefähre Strecke habe ich mir schon ausgesucht. Aber, es ist sowieso so, dass meine Pläne bisher meist nicht funktioniert haben.
Ich habe gelernt, das anzunehmen. Ich plane eine Strecke und lande letztlich jedes Mal woanders. Oder ich denke – wie in Tarifa – ich breche bald auf und bleibe doch noch eine ganze Weile.
Salud! Auf’s Leben!
In den letzen fünf Wochen habe ich mir angewöhnt, dem Universum zu danken für diese wahnsinnig tolle Zeit. Dabei habe ich ein wenig meine Verantwortung für meinen Lebensweg abgeben. Denn, ich habe festgestellt, dass im Leben eigentlich sehr wenig wirklich planbar ist. Und das ist gut so. Das Leben besteht aus einer Menge von Zufällen, die einfach nicht planbar sind. Ob das Universum, quasi als höhere Macht, dies steuert ist ja völlig irrelevant, denn die Zufälle bestimmen sehr oft unseren weiteren Weg im Leben.
Ich mag den Gedanken, dass das Universum einen Plan für mich hat und ich mag meine kleinen Zwiegespräche mit ihm. Denn die Dankbarkeit und auch mal die Frage »Was hast du noch mit mir vor?« entspannt mich ungemein. Ich kann ganz locker durchs Leben spazieren und abwarten welche Chancen sich mir bieten. Ich muss mich nicht anstrengen und ständig Ideen und Pläne entwickeln, um weiter zu kommen. Es geht ja eh weiter und irgendwie und irgendwann ergibt das Meiste einen Sinn.
Versteh mich nicht falsch, eine ungefähre Idee für’s eigene Leben zu haben ist enorm wichtig. Aber es tut einfach gut, sich auch mal treiben zu lassen und alles, was dir das Schicksal, der Zufall, das Universum oder was auch immer vor die Füße wirft, einfach anzunehmen. Gutes wie Schlechtes. Du kannst das Meiste davon ja eh nicht ändern oder beeinflussen. Ich nehme mein Leben an wie es ist, denke gerne an alles, was war und freue mich total auf das, was kommt!
Also spaziere ich morgen weiter, schaue, was sich mir bietet und halte an so wenig wie möglich fest, denn es ist eh immer alles in Bewegung. So long. Pass auf dich auf!